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Wie funktioniert IHHT?

Das Funktionsprinzip der Intervall-Hypoxie-Hyperoxie-Therapie (IHHT) beruht auf der wiederholten Exposition des Körpers gegenüber verringertem Sauerstoff (Hypoxie) in kontrollierter Wechselweise zu erhöhtem Sauerstoff (Hyperoxie). Diese Exposition zielt darauf ab, Anpassungen und Reaktionen im Körper auszulösen, die langfristig positive Auswirkungen auf die kardiorespiratorische Gesundheit, den Stoffwechsel und andere physiologische Prozesse haben können. Eine Atem-Sitzung dauert ca. 45-60 Minuten und beinhaltet zwischen 3 und 8 Zyklen. Dies ist abhängig von der Dauer der jeweiligen Hypoxie- und Hyperoxiephasen. Im Grunde kann man sagen, dass während der Atem-Sitzung jeweils zwischen Meereshöhe und einem hohen Berg (2000-6000m, je nach physischer Verfassung der Person) gependelt wird. Also wie wenn man während einer Sitzung 5 mal auf den Kilimandscharo steigt und wieder zurück.

 

 

 

 

Hier sind die grundlegenden Schritte und Mechanismen des Funktionsprinzips der IHHT:

  1. Hypoxie-Phase: Während der IHHT wird der Körper in einer Umgebung mit reduziertem Sauerstoffgehalt platziert. Dies kann durch spezielle Hypoxie-Kammern, Atemgeräte oder andere Methoden erreicht werden. Durch die verringerte Verfügbarkeit von Sauerstoff in der Atemluft wird dem Körper vorübergehend ein Mangel an diesem lebenswichtigen Gas zugeführt.

  2. Hyperoxie-Phase: In dieser Phase wird dem Patienten reiner Sauerstoff oder eine Sauerstoffmischung mit erhöhtem Sauerstoffgehalt verabreicht. Dies führt zu einer vorübergehenden Steigerung der Sauerstoffkonzentration im Körper.

  3. Repetitive Zyklen: Die IHHT beinhaltet wiederholte Zyklen aus Hypoxie- und Hyperoxie-Phasen. Diese wiederholten Wechsel zwischen niedriger und erhöhter Sauerstoffversorgung sollen bestimmte Anpassungen und Reaktionen im Körper fördern.

  4. Reaktionen auf den Sauerstoffmangel: Der Sauerstoffmangel löst im Körper verschiedene Anpassungsreaktionen aus, um den Mangel auszugleichen und die Sauerstoffversorgung der Gewebe aufrechtzuerhalten. Dazu gehören:

    • Erythropoese: Der Körper kann vermehrt Erythropoetin (EPO) freisetzen, ein Hormon, das die Produktion von roten Blutkörperchen im Knochenmark anregt. Rote Blutkörperchen transportieren Sauerstoff von den Lungen zu den Geweben.

    • Gefäßerweiterung: Die Blutgefäße können sich erweitern (Vasodilatation), um den Blutfluss und damit die Sauerstoffversorgung zu erhöhen.

    • Mitochondriale Anpassung: Die Zellen können anfangen, sich an die reduzierte Verfügbarkeit von Sauerstoff anzupassen, indem sie ihre mitochondriale Funktion verbessern. Mitochondrien sind die Energiekraftwerke der Zellen und spielen eine entscheidende Rolle im Energiestoffwechsel. Zudem werden alte und schwache Mitochondrien abgebaut und durch neue gesunde Mitochondrien ersetzt.

  5. Trainingseffekte und Langzeitvorteile: Durch die wiederholte Exposition gegenüber Hypoxie und die damit verbundenen Anpassungsreaktionen kann der Körper im Laufe der Zeit verschiedene positive Effekte erzielen, darunter:

    • Verbesserte Sauerstoffnutzung: Die erhöhte Effizienz der Sauerstoffnutzung kann zu einer besseren Ausdauer, Leistungsfähigkeit und Widerstandsfähigkeit führen.

    • Steigerung des VO2max: Das ist die maximale Sauerstoffaufnahmekapazität des Körpers, die ein Indikator für die aerobe Fitness ist. Die IHT kann dazu beitragen, das VO2max zu steigern.

    • Metabolische Anpassungen: Der Stoffwechsel kann sich anpassen, um Energie effizienter zu erzeugen und den Sauerstoffmangel besser zu bewältigen.

Anatomischer Mensch mit Sicht auf die Blutgefässe und Knochen
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