Intervall-Hypoxie-Hyperoxie-Therapie (IHHT)
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Was ist eine Intervall-Hypoxie-Hyperoxie-Therapie?
Eine Intervall-Hypoxie-Hyperoxie-Therapie, kurz IHHT, ist eine Therapie-Methode, bei der abwechselnder Sauerstoffmangel (Hypoxie) und Sauerstoffüberschuss (Hyperoxie) simuliert werden, um die Zellfunktion zu verbessern und die Regeneration zu fördern. Durch den wiederholten Wechsel von Hypoxie und Hyperoxie wird die Funktion der Mitochondrien – die Kraftwerke der Zellen – optimiert, indem beschädigte Mitochondrien abgebaut und neue, leistungsfähigere gebildet werden.
Was bewirkt IHHT im Körper?
Durch die wiederholte Exposition gegenüber Hypoxie und die damit verbundenen Anpassungsreaktionen kann der Körper im Laufe der Zeit verschiedene positive Effekte erzielen, darunter:
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Verbesserung der Zellregeneration: Es stimuliert die Bildung neuer Mitochondrien (Biogenese), baut geschädigte Mitochondrien ab und optimiert so die Energieproduktion in den Zellen.
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Verbesserte Sauerstoffnutzung: Die erhöhte Effizienz der Sauerstoffnutzung kann zu einer besseren Ausdauer, Leistungsfähigkeit und Widerstandsfähigkeit führen.
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Anregung der körpereigenen EPO-Produktion (Erythropoetin): Bei der Unterversorgung des Körpers mit Sauerstoff, wird in den Nieren das Hormon Erythropoetin gebildet. Dadurch wird die Muskulatur mit mehr Sauerstoff versorgt, was eine erhöhte Ausdauerleistungsfähigkeit zur Folge hat.
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Steigerung des VO2max: Das ist die maximale Sauerstoffaufnahmekapazität des Körpers, die ein Indikator für die aerobe Fitness ist. Die IHHT kann dazu beitragen, das VO2max zu steigern.
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Metabolische Anpassungen: Der Stoffwechsel kann sich anpassen, um Energie effizienter zu erzeugen und den Sauerstoffmangel besser zu bewältigen.
Wie läuft eine IHHT-Sitzung ab?
In einer Therapiesitzung atmet ein Patient abwechselnd hypoxische (sauerstoffarme) und hyperoxische (sauerstoffreiche) Luft ein. Der Sauerstoffgehalt variiert dabei jeweils zwischen Meereshöhe und einem hohen Berg von 2000m bis 6500m, je nach physischer Verfassung des Patienten. Es gibt dafür spezielle Hypoxie-Kammern, Höhenzelte oder IHHT-Geräte, über die die Sauerstoffzufuhr zum Patienten mittels Sauerstoffmaske und Pulsoxymeter geregelt und kontrolliert wird.
Diese Zyklen dauern jeweils wenige Minuten und werden über die Dauer einer Sitzung von 45-60 Minuten mehrfach wiederholt. Man kann sich das so vorstellen, als würde der Patient während der Sitzung mehrmals den Kilimandscharo besteigen, während er es sich auf einer Liege bequem macht (passives Training). – Daher kommt auch der Begriff «Höhentraining für zu Hause». Alternativ kann diese Trainingsmethode gesteigert werden, indem gleichzeitig auf einem Ergometer trainiert wird (aktives Training).
Wann wird IHHT eingesetzt?
Aufgrund der geförderten Zell- und Mitochondrienregeneration wird die Intervall-Hypoxie-Hyperoxie-Therapie in verschiedenen Bereichen der Medizin eingesetzt.
In der Sportmedizin wird mittels IHHT-Geräte die Leistung, Ausdauer und Rehabilitation von Sportlern gefördert. Auch eignet sich IHHT als Vorbereitung für anstehende Hochgebirgstouren, um den Körper an die niedrigeren Sauerstoffdruckverhältnisse in der Höhe zu gewöhnen.
In der Schulmedizin wird IHHT vor allem im Bereich der Kardiologie, Pulmologie und in der Rehabilitation nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen eingesetzt. Häufig wird IHHT eingesetzt als ergänzende Therapieform, um die Sauerstoffversorgung zu verbessern, das Herz-Kreislauf-System zu stärken und damit den allgemeinen Gesundheitszustand der Patienten zu verbessern.
Darüber hinaus wird IHHT für Behandlungen der folgenden Erkrankungen und Beschwerden eingesetzt:
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Schlafstörungen
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Burn-Out
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Lungenerkrankungen, wie z.B. Asthma, COPD
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Herz-Kreislauf-Erkrankungen
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Migräne
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Depression
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Adipositas
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Diabetes
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Bluthochdruck
Seit wann gibt es IHHT?
In den 1920er Jahren wurde das Konzept des Hypoxietrainings für das Training von Piloten erstmals erforscht und eingesetzt. Dabei wurden Höhenkammern und andere Hypoxie-Simulationstechniken eingesetzt, um Piloten auf die Herausforderungen des Fliegens in grossen Höhen vorzubereiten.
Für die systematische Erforschung und Anwendung von Hypoxie in der Sportmedizin waren die Olympischen Sommerspiele 1968 in Mexiko-Stadt von hoher Bedeutung. Mexiko-Stadt liegt auf etwa 2'240 Meter über dem Meeresspiegel, weshalb die Sauerstoffdruckverhältnisse in der Luft signifikant niedriger sind als auf Meereshöhe. Der Erfolg der Athleten, die sich durch spezifisches Höhentraining an die Höhenbedingungen am Veranstaltungsort angepasst hatten, bestätigte die Wirksamkeit von Hypoxietraining.
Medizin Nobelpreis 2019
Im Jahr 2019 wurde der Nobelpreis für Physiologie oder Medizin 2019 an William Kaelin, Sir Peter Ratcliffe und Gregg Semenza verliehen für ihre Entdeckungen, wie Zellen den Sauerstoffgehalt wahrnehmen und sich daran anpassen.
Diese grundlegenden Mechanismen der Sauerstoffwahrnehmung bilden die heutige wissenschaftliche Grundlage für die Intervall-Hypoxie-Hyperoxie-Therapie (IHHT). Die Entdeckungen bestätigen die Wirksamkeit der Hypoxie als therapeutisches Mittel, da sie zeigen, wie gezielte Sauerstoffmangelphasen zelluläre Prozesse aktivieren, die zur Regeneration und Verbesserung der Mitochondrienfunktion führen.
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Quellenangaben: